Ohne deine Weiblichkeit, stirbt ein Teil von dir!
Um die Frage zu beantworten, wie du mehr in deine Weiblichkeit kommst, müssen wir der Sache etwas tiefer auf den Grund gehen.
Die erste Frage hierzu, die es zu klären gilt, lautet:
Bist du dir bewusst darüber, welchen Einfluss dein Vater und deine Mutter auf dein heutiges Weiblichkeitsbewusstsein und empfinden haben? Vermutlich nicht.
Daher ist es wichtig dieses Verhältnis zu klären. Das Verhältnis zu deinem Vater und zu deiner Mutter.
Das ist in der Tat keine oberflächliche Podcastfolge, aber du kannst wirklich viel daraus für dich mitnehmen. Sieh es als kleines Mini-Coaching, dass dir helfen kann, dich voll und ganz zu deiner Kraft und zu deiner Weiblichkeit zurückzuführen.
Viel Spaß bei der Folge!
Transkript der Episode:
Viele Frauen leiden noch heute unter dem Mangel an Liebe und Aufmerksamkeit des Vaters und sehnen sich nach wie vor danach. Sie sehnen sich nach der väterlichen Liebe.
Und das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Vielleicht war der Vater selten zu Hause, weil er zu viel gearbeitet hat oder wegen Scheidung zu wenig präsent war.
Oder er konnte sich emotional nicht öffnen, da er seine eigenen Themen nicht bearbeitet hat. Vielleicht war er auch gewalttätig und abgrenzend, weil sein eigener Schmerz kein anderes Ventil finden konnte oder er ist verstorben.
Die nicht erfüllte Vaterliebe hat einen riesigen Einfluss auf die Entwicklung der eigenen Weiblichkeit. Und das zeigt sich natürlich auch in der Partnerschaft. Aber auch schon in der Partnerwahl.
Ältere Partner
Viele Frauen, die sich nach der Liebe ihres Vaters sehnen, suchen sich Männer aus, die bedeutend älter sind als sie.
Sexuell fühlen sich diese Frauen dann aber meist nicht zu ihren Männern hingezogen, weil sie sich ja nach einem Vater und nicht nach einem Partner sehnen. Auch dieser Umstand erschwert das Ausleben und tiefe Empfinden der eigenen Weiblichkeit.
Gewalttätigkeit
Nicht selten kommt es vor, dass sich Frauen von ihren Männern schlagen und schlecht behandeln lassen. Und dennoch können sie sich nicht trennen, weil sie so sehr von der Sehnsucht nach Liebe vereinnahmt sind, dass sie auch das ertragen.
Oder sie begeben sich in totale Abhängigkeit von ihrem Partner. Sowohl finanziell, also auch emotional.
Leistungstöchter
Nicht erfüllte Vaterliebe kann sich aber auch auf den Chef projizieren. Viele Frauen arbeiten dann über ihre Grenzen hinaus, lassen sich unter ihrem Wert bezahlen. Das sind sogenannte Leistungstöchter, die nach Anerkennung streben und den Erwartungen anderer entsprechen wollen.
Das kann sich beruflich aber auch ganz anders zeigen. Viele solcher Frauen sind äußerst selbstständig und karriereorientiert. Sie geben sich sehr beharrlich, fast männlich geradlinig und legen Wert darauf, als weiblich stark zu gelten. Es ist der wichtigste Anker, den sie haben.
Was wiederum zur Verarmung der eigenen Liebesfähigkeit und selbstverständlich auch das Ausleben und das Spüren der eigenen Weiblichkeit verhindert.
Tatsächlich wollen sie unbewusst den Erwartungen ihres Vaters entsprechen und somit endlich die Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen nicht zuteil wurde.
Das ist äußerst kontraproduktiv und viele dieser Frauen leiden später an einer inneren Armut, mangelnder Liebesfähigkeit oder auch an einer Depression.
Zumal sie Männer bevorzugen (auch unbewusst), die sich manipulieren lassen. Die schwächer sind als sie und mit denen sie spielen können. Doch eigentlich sehnen sie sich nach einem richtigen Kerl, nach einem Mann, der ihre Sehnsüchte befriedigt und sie herausfordert.
Aber „männliche Männer“ sehnen sich nun mal nach weiblichen Frauen. Das ist das tragische daran.
Und wir sprechen hier nicht von Äußerlichkeiten. Denn Frauen, die ihren weiblichen Anteil unterdrücken, wirken nach Außen hin sehr oft sehr weiblich und attraktiv.
Prinzessin-Syndrom
Es gibt aber noch eine andere tragische Möglichkeiten der Verkettung, wenn es um Vater und Tochter geht.
Und zwar dann, wenn die Tochter emotional missbraucht wurde. Und ich spreche hier nicht von körperlichem Missbrauch – nicht falsch verstehen.
Denn bei körperlichem Missbrauch ist klar, dass sich die eigene Weiblichkeit nicht normal entwickeln kann und hier ist kein Coaching, sondern eine Therapie erforderlich.
Nein, ich spreche davon, dass die Tochter gewissermaßen als Partnerersatz missbraucht wurde. Sowas kann entstehen, wenn die Mutter als Partnerin nicht präsent war. Entweder weil sie emotional nicht erreichbar war, weil es innerhalb der Beziehung Streits und unausgesprochene Themen gab oder weil durch Verlassen oder Tod eine große schmerzhafte Lücke entstand.
Jetzt rutscht die Tochter emotional an die Stelle der Mutter, weil die Tochter sich nicht sehnlichster wünscht, als das es den Eltern gut geht oder eben auch dem Vater.
Die Tochter fängt jetzt an, sich emotional um ihren Vater zu kümmern: Sie hört zu, sie wird zum Kummer Kasten. Oder sie hat ganz stark das Gefühl ihren Vater nicht mehr verlassen zu dürfen.
Solche Väter machen ihre Töchter oft zu Prinzessinnen und geben ihnen das Gefühl unfehlbar zu sein und immer das zu bekommen, was sie wollen.
Frauen lernen auf diese Weise, das sie von anderen versorgt werden, sich um nichts kümmern müssen und auch nicht in die Eigenverantwortung gehen müssen.
Sie sind die Prinzessin, die einen Prinzen verdienen, der sie verwöhnt, umsorgt und umgarnt.
Kein Mann kann dem Genüge tun. Denn jedes männliche Wesen wird mit dem Vater verglichen, den es einfach nicht zu überbieten gilt.
Doch auch das verhindert, dass solche Frauen ihre Weiblichkeit leben und zum Ausdruck bringen können. Sie bleiben in einem kindlichen Stadium gefangen und werden früher oder später mit jedem ihrer Partner unglücklich. Aber sie haben nicht den falschen Partner, sondern sie sind unbewusst in ihrem eigenen Muster gefangen.
Mehr Weiblichkeit – Schritt 1 und 2
Egal, was hier auf dich zutrifft, die ersten Schritte, damit du zu deiner Weiblichkeit zurückfindest und in deine volle Kraft kommst, bestehen darin:
- Mach dir bewusst, welche Muster du lebst?
- Welche Verbindung habe ich noch zu meinem Vater? Bin ich emotional mit ihm verstrickt? Sehne ich mich noch nach seiner Liebe und Anerkennung?
Übrigens gilt das auch, wenn dein Vater schon verstorben ist. Die Verstrickung wirkt solange, bist du dich aus den Mustern befreist. Dein Vater und das, was dich emotional triggert, lebt in dir weiter.
Eine praktische Übung, um dich emotional zu lösen, besteht darin, einen Abschiedsbrief an deinen Vater zu schreiben.
Du musst ihn nicht abschicken. Es reicht, wenn du den Brief in eine Schublade legst und ihn hin und wieder liest, damit du dich daran erinnerst.
Abschiedsbrief Vater:
Es ist kein Abschiedsbrief in dem Sinne, dass du deinen Vater nicht mehr sehen oder kontaktieren sollst. Es geht auch nicht darum, deinen Vater anzuklagen oder ihn niederzumachen. Du kannst aber selbstverständlich artikulieren, was dir damals nicht gepasst und was dir zu schaffen gemacht hat oder heute noch zu schaffen macht.
Wichtiger ist, dass du dich mit der Situation, so wie sie war, versöhnen kannst, damit du frei von deinen Mustern wirst. Das, was du nicht annimmst, das vergrößert sich nun mal.
Sieh deinen Vater als das, was er war. Ein Mann, der so gegeben hat, wie er es für seine Umstände und seinen psychischen Zustand konnte. Wenn du noch nicht verzeihen kannst, dann reicht es, wenn du akzeptierst, dass es war, wie es war.
Sag deinem Vater, dass du nun bereit bist, die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen und das du fähig dazu bist, dir die Liebe selbst zu geben, die du dir von ihm gewünscht hast.
Erlaube dir jegliche Erwartung, die du hattest und vielleicht auch heute noch hast, loszulassen.
Wenn du „die Prinzessin“ bist, dann schreibe deinem Vater, dass du nun bereit bist, erwachsen zu sein und die Verantwortung für dein eigenes Leben zu übernehmen. Du wirst ihn damit nicht enttäuschen. Er hat dich in gewisser Hinsicht benutzt und es wird Zeit, dass du dich daraus befreist, auch wenn es dir momentan vielleicht noch schwerfällt das zu glauben.
Wenn du nicht loslässt, dann wird dein Vater weiterhin dein Leben dominieren und dich von dir selbst abschneiden.
Mehr Weiblichkeit – Schritt3: Verhältnis zu Mutter klären
Der nächste wichtige Schritt, damit du zu deiner vollen Weiblichkeit zurückfindest, besteht darin, die Beziehung zu deiner Mutter zu klären.
Du lernst deine komplette weibliche Identität von deiner Mutter. Sie spielt die wichtigste Rolle in deinen ersten Lebensjahren.
Du übernimmst unbewusst quasi alles von ihr. Ihre Einstellung zu ihrem Frau-Sein, zu ihrem Körper, ihrer Sexualität, ihrem Verhältnis zu Männern, zu Frauen und dem Leben an sich.
Und wenn das nicht dem entspricht, was du dir selbst vom Leben erwartest, dann lehnst du das Verhalten deiner Mutter komplett ab. Du willst nicht so sein, wie sie, aber lebst unbewusst gewisse Muster weiter. Wenn du sie als Person ablehnst, dann trennst du dich auch von deiner weiblichen Kraft.
Das, was du ablehnst und verdrängst, zeigt sich auf andere Art und Weise in deinem Leben. Du löst es somit nicht auf, sondern verschlimmerst das Ganze.
Es ist wichtig, dass du dich mit deiner Mutter versöhnen kannst und anerkennst, dass sie dir das wichtigste Geschenk auf Erden gemacht hat. Sie hat dir Leben geschenkt!
Gleichzeitig solltest du dich aber auch abgrenzen, wenn deine Mutter nicht von dir loslassen kann oder dich dafür benutzt, ihren Kummer abzulassen. Es ist nicht deine Aufgabe deiner Mutter, eine Mutter zu sein. Es tut auch ihr nicht gut, wenn sie dich unbewusst in eine solche Rolle drängt.
- Danke deiner Mutter fürs Leben. Das kannst du ihr direkt sagen oder einfach nur für dich in Gedanken und im Herzen tun. Achte sie als Mensch und zeige Verständnis dafür, dass sie ihr eigenes Schicksal hatte, das sie zu der Frau gemacht hat, die sie ist oder war.
Erlaube dir dein Leben und deine Weiblichkeit auf die Art und Weise zu leben, die für dich stimmig ist.
Du bereitest auch ihr damit eine Freude. Auch, wenn sie es dir vielleicht nicht direkt zeigen kann. Du unterbrichst eine lange Kette an Verstrickungen, die schon die Eltern deiner Eltern und deren Eltern usw. gelebt haben.
Du hast die Kraft alles aufzulösen. Wenn nicht physisch, dann zumindest auf einer energetischen Ebene. Du wirst sehen, wie befreiend das ist.
Lass uns nochmal zusammenfassen
- Mache dir bewusst, welche emotionale Verstrickungen du mit deinem Vater noch hast. Sehnst du dich nach seiner Liebe?
- Schreibe einen Abschiedsbrief an deinen Vater und ließ ihn dir immer mal wieder durch.
- Löse dich von den Ansichten bzw. der Identität deiner Mutter und danke ihr dafür, dass sie dir das größte Geschenk gemacht hat: Dein Leben!
- Fördere deine eigene Weiblichkeit (in der Podcastfolge zu hören)
Vertraue darauf, dass sich alles in deinem Leben zum Positiven verwandeln kann.
Diese Freiheit liegt ganz bei dir! Mach was daraus.
Herzlich,
Deine Maike
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Freiheit und Entspannung mit der Release Technik
Maike Schulze
Meine Aufgabe ist es, Menschen dabei zu unterstützen, Ängste und persönliche Grenzen zu überschreiten, damit sie über sich selbst hinauswachsen und ein selbstbestimmtes Leben führen können, in der die eigenen Träume und Visionen gelebt werden.
habe mich auch als Mann sehr angesprochen gefühlt. Toller Beitrag, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Vielen Dank! Frank
Hallo Frank, das find ich richtig großartig! Danke für dein Feedback!
Vielen Dank für den mega guten Podcast. Zu dem Thema hab ich noch nie so gut und ausführlich gehört. Könntest du nochmal den Punkt ausführen, was wir innerlich tun können um unsere Weiblichkeit zu stärken?
Danke!!!!!